Samstag, 17. März 2018


C.K.

Eines Tages schlug ich die Augen nieder und als sie sich wieder nach vorn richteten, ward mein Blick eine suchende Hand im Zimmer, die die Einrichtung nach Erinnerungen an dich abtasteten.
Dieses seltsame Gefühl, sich in schwierigen Situationen in eine verletzliche Gefühlswelt zurückzuziehen, in der man sich noch viel verletzlicher macht, lässt es nicht leichter werden, die Realität zu akzeptieren. Verabschieden. Nach Hause gehen und danke für alles sagen. Das macht jeder anders. Bei jedem Anlass versucht man es angemessen. Nicht immer gelingt es, doch man wird verstanden.
So wie bei dir, du hast auf Wiedersehen gesagt, wir haben dich verstanden und dir ein Fest geschenkt. Jedem Einzelnen ist nicht klar, wann er dich wiedersehen wird. Für die Einen bist du nun fort, schon seit Wochen, doch für die Anderen flackert die Kerze, denn du bist nur in den Nachbarraum  gegangen. Kannst durch die dünnen Wände hören, wenn guter Rat teuer ist und auch, wenn ein Gutes Wort mit deinem Namen durch die Köpfe getragen wird und gerade jetzt tränenreich nach aussen tritt.

RIP

Mittwoch, 27. Juli 2016


Ein Blick zurück bleibt passiv

Genau vor vier Jahren, da ist was passiert
wir fanden uns geil, voll fasziniert
voneinander schworen wir uns dass es niemals aufhört so zu sein
die Tage kamen die Monate gingen Jahre traten ein
und mit ihnen lebten wir Seite an Seite, doch der Abstand blieb nicht derselbe
wir wussten nie was wird, in dem Punkt waren wir normal
denn wer kann schon sagen was wird, absurd, völlig abnormal
und wir liebten uns du mein ein und alles
du dachtest an Kinder...
doch dabei blieb es
um uns herum blieb die Welt nicht wie sie ist
und da du selbst nur ein Spiegelbild bist
von dem was dich bewegt
wurde nach und nach das abgetragen, weggefegt
wofür wir einmal alles aufgegeben hätten
nur uns nicht
wir waren zusammen
nur blieb es nicht dabei


Die Sonne verlor kurz ihr Licht,
wir sahen den Eisvogel ziehen
er hielt nicht an sodass wir ihn hätten bestaunen könnten
zu schnell
und wir sahen uns um
du dachtest ich seh dich nicht mehr
doch so war es nicht
so war es nicht

dann war ich blind
sah nicht mal mehr mich
geschweige denn dich
suchte nach dir
unweigerlich

Den Fehler dich nicht zu sehen
machte mein Faseln nicht ungeschehen
meine Fehler würden immer bleiben
wie ein Tintenfleck auf dem Testament
eine Unterschrift in schwarz

Jetzt seh ich dich wieder
in fahlem Licht aus der Ferne
doch näherkommen werd ich nicht
denn um uns herum blieb die Welt nicht wie sie ist
und da du selbst nur ein Spiegelbild bist
von dem was dich bewegt
liebst du nun was neu entsteht
andere Augen die dich sehen
die dort weitergehen wo wir damals scheiterten
die begeistert sehen wie die Zeit in Weite geht

 Nie werd ich das vergessen mit uns beiden
obgleich du niemals lesen wirst was hier verewigt ist
denk ich, weißt du noch wer ich bin


Donnerstag, 28. Januar 2016

 Irrwege

Mich holt jemand ab, er fasst mich an der Hand nimmt mich dorthin wo es neu ist wo ich vorher niemals stand. In mir schlägt es rhythmisch zu, ich zirkuliere in Synkopen, Meine Hand an deiner selbst schreibt neue Strophen. Neue Strophen mit Herzschlägen eingraviert, mich erfasst die einzigwahre Wärme, die Wärme, bei man niemals friert, mich atemlos in Atem hält und willenlos Wollen lässt. Mich vernichtet wenn ich nicht gehe sondern stehe und verzweifelt deine Nähe such. Ich bin bei dir wenn du dich vergisst in dein Selbstmitleid verpisst und dich festhälst, aufziehst an den Dingen, die dir keinen Nutzen bringen. Dich fortspült in den Tränen die du vergeudest an Gedanken. Statt zu danken. Statt zu danken was wir uns geben, zusammen auf eine Reise begeben ohne Wiederkehr und kommen wir nochmal wieder her so werden wir nicht dieselben sein. Wir hören auf so zu sein wir wir waren und leben im Klaren, dass wir geliebt werden.

Ich liebe dich!

Mittwoch, 9. Dezember 2015

verspieltes Leben

Hast du gefühlt, wie es ist
wenn du nachdenkst wer du bist
und es vergisst?
Früher warst du ein Bollwerk aus Legosteinen
Gedanken mit System verzahnt 
fiel es leicht dich zu vereinen
doch davon wurde abgemahnt.
Von dir selbst.
Dein eigen Ich verlor sich
abenteuerlich
im Kosmos deiner Zweifel
Neu definiert
was wichtig ist
was richtig ist
spricht dich nun an
Und du schweigst zu deinem Zweifel
denn bis zur Sprache
ist der Weg noch lang
Dein Sonnensystem
aus Billardkugeln
rotiert um ein Problem
dessen Anfang kanntest du mal
doch den wirst du niemals wiedersehen
Mensch ärgere dich nicht heißt optimistisch sein
unendlich mal würfeln ist schon gemein
unklar sieht dein Plan noch aus
aber am Ende wirst du Gewinner sein.




Sonntag, 29. November 2015


 Der Weg zu dir

Es ist Freitag so ein Zucken in den Waden
fahre gleich nen Marathon mit meinem zehntel PS Zweiradwagen
Dein Waffenarsenal
erlässt mir keine Qual
Ich habe keine Wahl
winde mich wie ein Aal
aus dem Schlamm.
Die Raucher glotzen
meine Family beim motzen
du bist doch hirnverbrannt absolut dicht und krank
hast du kein Geld für die Bahn schon so abgebrannt
Doch ich bin trocken am rocken
Homies hauts aus den Socken
kriegen Pest und Pocken
beim Gedanken daran
Die Selfie Tour de France
mein Puls als reisender Reisebegleiter
autonom
Ein Mann Atom Betrieb
Kernspaltung vs. Scheibenbremse
die Geschichte eines Teilchens,
dass nicht auf der Strecke blieb
Cola ist mein Benzin
Rückenwind
zum niederknien
hält mich auf Trab
bricht mir mal einer ab
nichts hält mich auf
nichts hat mich runtergezogen
der Passat macht nen Bogen
wenn er mich mal sieht.

Freitag, 30. Oktober 2015


Egogefüster

So sehnsüchtig sitz ich schon wartend
auf den Glockenklang
der mir sagt es ist Zeit.

Hinter Hipsterbrillengläsern schimmern Augen arrogant
die, sogleich wenn jemand fragt
zu erzählen beginnen allerhand
von Bestnoten, Stipendien
von Stiftungen
wer kennt die denn?

Egoistisch, gar vermessen
den letzten Rest an banalem Geplänkel in Selbstdarstellung auszupressen
welch winziges Detail
bietet man denn da nicht feil.
Obwohl der Smalltalkkontrahent
in ehrlichen Worten, sorgsam gesucht
individuelle Freude fänd.

So frei mal all die Sorgen kotzen
über Bewerbungskriterien motzen
Einfach sagen was man denkt
den anderen fragen
obs bei ihm hängt
oder glatt läuft ganz zu schweigen
verständnisvoll den Kopf zu neigen
wenn unter dünnem Eis verborgen
Tränen brechen
ungezügelt
heut und morgen.

Das Messing singt
ich höre zu
mein Gegenüber in aller Ruh
beginnt im Schwalle aufzusteigen
mir den Sachverhalt aufzuzeigen
wie schwer doch das alles scheint
doch er, mit hohem Intellekt
über dem Mordsstress aufgesteckt
hat es so perfekt im Griff.

Lächelnd geh ich durch die Straßen
genieße es allein zu sein.
Gefüllt mit deinen leeren Phrasen
gehe ich bescheiden heim.




Donnerstag, 29. Oktober 2015

Mein BrUch mit vier Wänden

Fern, weit weg
träum ich fort
da ein Bruch ein Stöhnen ein Schreck
durchschlägt das Dach

Meine Augen brennen durch die Wand
ich muss aufhören weil es stinkt
schwarz verkohlte Blicke
in die ein roter Schleier sinkt

Es bricht in mir auseinander
und mein Bett bricht zusammen
Knochen knacken es fällt mir ein
die Füße ins Parkett zu rammen

Ich stehe auf
und die Welt steht Kopf
Risse wachsen splittern krachen
durch mein kleines Herz
durch mein halbes Ich

ZERSCHLAGEN
Geländer sterben
Fahrstühle hängen sich auf
Fenster zerschnitten von Scherben
zucken über den blutenden Boden

ZERTRÜMMERT
torkelnd gesteinigt verliere ich mich
zertrete den röchelnden Teppich
zerquetsche Textilien
der Wasserhahn ertrinkt.

ZERSTREUT
ist die Ordnung
in Liebe möbliert
in Stücke gerissen
filetiert

Offene Augen
in Spiegelsplittern
erkennen
dass die Welt in Scherben liegt.